Faces of Rennschmiede #9

Männer und Frauen, Wirtschaftler:innen und Techniker:innen, Kreativköpfe und Logiker:innen, typisch schwäbisch-badisch, aber auch multikulturell: Vielfältiger könnte unser Team kaum sein.

Doch welche verschiedenen Persönlichkeiten und Gesichter stecken eigentlich hinter der Rennschmiede?


Damit Ihr uns als Team besser kennenlernen könnt, stellen wir euch nach und nach die Menschen hinter unserem fleißigen Team vor. Im heutigen Interview stellen wir euch Khanh Dinh vor. Er ist 22 Jahre alt und seit sieben Semestern in der Rennschmiede, dabei absoluter Experte im Bereich Powertrain.

Einblicke in die Rennschmiede von Khanh, let’s go! 


Wie bist du damals dazu gekommen, der Rennschmiede beizutreten? 

Auf einem Studieninfotag in Stuttgart habe ich die Stuttgarter Teams mit ihren Rennwagen gesehen und mir gedacht, dass ich sowas auch mal machen will. Als ich in Pforzheim angefangen habe mit dem Studium, habe ich mich direkt mit der Rennschmiede beschäftigt und bin dann auch gleich im ersten Semester zur Rennschmiede gegangen.

Was war dein erster Eindruck von den Mitgliedern und hat sich dieser später bestätigt? 

Erster Eindruck: alle sind kompetent, großartiges Team. Später hat man gemerkt, wer was kann und dass man selbst alles erarbeiten muss. Durch Corona habe ich mich erst Anfang 2021 zum Team zugehörig gefühlt, da man zu dem Zeitpunkt wieder in Präsenz am Auto arbeiten durfte. Das war eine willkommene Abwechslung zu den nervenzehrenden Onlinevorlesungen.

Was genau machst du in der Rennschmiede und was sind deine konkreten Aufgaben? 

Ich bin als Newie im Wintersemester 2019/20 in das damals neu gegründete Subteam „High Voltage“ eingetreten. Anfangs wollte ich etwas im Bereich Motor / Inverter machen, aber zu dem Zeitpunkt waren diese Baugruppen in einem Entwicklungszustand, welcher nicht geeignet für einen Newie war. Somit habe ich die Steuerplatinen für die HV-Batterie ausgelegt.

Später habe ich noch weitere Teile für die HV-Batterie gemacht. Auch in der Batteriefertigung habe ich so viel mitgeholfen, wie ich konnte, wie zum Beispiel die Stromschienen in der Hochschule an dem Laserschweißroboter. Aber ich habe auch viele Aufgaben außerhalb des High Voltage Subteams übernommen. Da die Electronics Boys vor allem in der Sapphire Saison unterbesetzt waren, habe ich dort auch ein paar Platinen gemacht und bei der Fertigung und Inbetriebnahme geholfen. Mit der „Amber“ Saison bin ich dann Teamleiter von High Voltage geworden. Das Ziel ist es gewesen, aus den Fehlern der Sapphire Saison zu lernen. Da Sapphire das erste Elektroauto der Rennschmiede war, ist es nicht verwunderlich gewesen, dass man im jüngsten Subteam noch einiges anpacken muss. Als Teamleiter ist es die Aufgabe, dass alle Baugruppen funktionieren und auch besser sind als im Vorjahr. Man muss die Leute koordinieren, Pläne erstellen und gleichzeitig den Überblick über alles behalten. Für die jetzige Saison 2023 bin ich in das neue Subteam „Powertrain“ gewechselt, welches ich aus High Voltage gelöst habe. Ich betreue als Baugruppe den Inverter und versuche, wo es geht auch bei den anderen Baugruppen zu helfen, z.B. bei den Motoren. Das Ziel ist es einen funktionierenden Motorenprüfstand zu machen, wo man die Regelung der Motoren testen oder auch die Kühlung validieren kann.

Welche Aufgaben findest du am coolsten/spannendsten und was nervt manchmal?   

Da es am Anfang der Sapphire Saison keine Hardwareentwickler gab, die Hardware entwickelten, waren wir gezwungen uns selbst das Wissen anzueignen, um Platinen für das Auto zu machen. Dadurch bin ich erstmals in ein Themengebiet gekommen, womit ich weder im Studium noch in meiner Freizeit in Kontakt gekommen bin. Ansonsten finde ich immer noch Motoren und Inverter am spannendsten, nur die Sichtweise hat sich mit der Erfahrung geändert. Am Anfang war es so, dass man einen Motor bauen wollte. Nun ist es so, dass man sich mehr Gedanken macht, was braucht man alles für einen Motor. Was muss ich dafür alles machen, welche Daten brauche ich, usw.…

In welche Aufgabenbereiche schaust du sonst gerne rein?  

Bei Electronics schaue ich immer mal wieder vorbei, weil ich auch Erfahrung in diesem Bereich gewonnen habe. Ansonsten habe ich vor allem am Anfang viel bei anderen Subteams geholfen. Zum Beispiel beim Bearbeiten von Teilen für den Gitterrohrrahmen, beim Fertigen des ersten Monocoques oder bei der Aerofertigung. Aber es ist auch immer interessant den statischen Subteams Marketing, Statics, und Sponsoring bei der Arbeit zuzuschauen.

Was war dein bisher schönstes Erlebnis in der Rennschmiede?  

Dass das letztjährige Auto Amber auf FSG gefahren ist, das ist ein Erfolg worauf in der Rennschmiede seit dem ersten Elektrorennwagen alle gewartet haben und daraufhin gearbeitet haben.

Gibt es auch etwas, worauf du nicht so gern zurückschaust und wenn ja, was?  

Die Sapphire Zeit, also meine ersten beiden Saisons, waren sehr frustrierend, weil es wenig Wissen damals im Team gab, wie man einen elektrischen Formula Student Wagen baut und es natürlich nicht auf Anhieb geklappt hat, aber ich habe in dieser Zeit auch viel gelernt, was ich nicht im Studium gelernt habe. Außerdem war die Coronazeit schwierig, da die Kommunikation mit anderen sehr kompliziert war und man quasi erst zwei Jahre später Leute kennenlernt, die schon länger im Team sind.

Was könnte man deiner Meinung nach in der Rennschmiede noch verbessern?  

In der Rennschmiede sollte man risikofreudiger werden. Den Ideen und der Kreativität aller Mitglieder, so gut es möglich ist, freien Lauf lassen. Alte Konzepte, alte Prozesse und alte Strukturen auf den Prüfstand stellen, um so aus den Stärken und Schwächen der Vergangenheit den größten Erfolg zu generieren.

Worauf freust du dich in der kommenden Saison/Zeit am meisten?  

Auf die Events. 

Danke, Khanh!