Faces of Rennschmiede #16

Männer und Frauen, Wirtschaftler:innen und Techniker:innen, Kreativköpfe und Logiker:innen, typisch schwäbisch-badisch, aber auch multikulturell: Vielfältiger könnte unser Team kaum sein.

Doch welche verschiedenen Persönlichkeiten und Gesichter stecken eigentlich hinter der Rennschmiede?


Wir stellen Marleen vor, die seit dieser Saison ein Teil unseres Vorstands ist.
Wie Sie Ihre Meinug über das Team von „verrückter Haufen“ geändert hat, könnt ihr hier lesen:

Einblicke in die Rennschmiede von Marleen, let’s go!


Wie bist du damals dazu gekommen, der Rennschmiede beizutreten? 

Tatsächlich über meinen Bruder Paul, der ebenfalls in Pforzheim studiert und schon im Team war. Damals hatte ich bereits einige aus dem Team bei kleinen Veranstaltungen an der Hochschule kennengelernt, die mich unbedingt überzeugen wollten, dem Team ebenfalls beizutreten. Da hatte ich aber immer nur gesagt: „Achwas, ne. Niemals werde ich beitreten. Was will ich denn da?“ … Ja und siehe da: Mittlerweile bin ich seit über 2 Jahren im Team und bin jetzt sogar Vorstand.“. 

Was war dein erster Eindruck von den Mitgliedern und hat sich dieser später bestätigt? 

Bevor ich der Rennschmiede beigetreten bin, wirkte das Team erstmal wie ein wilder Haufen für mich: Über 70 Mitglieder aus den verschiedensten Studiengängen, mit den verschiedensten Hintergründen und unterschiedlichsten Kompetenzen. Mir war bereits durch meinen Bruder bewusst, dass zwischen den Mitgliedern sehr gute Freundschaften bestehen und die Leute nicht nur wegen des gemeinsamen Projektes hier sind. Am Anfang habe ich schnell gemerkt, dass die Rennschmiede ein eingeschweißtes Team voller offenherziger und motivierter Studierenden ist, die voller Begeisterung sind, wenn sie über ihre Aufgaben sprechen. Bereits am Anfang war ich beeindruckt von ihrem Engagement und Wissen.  

Schlussendlich hat sich dieser Eindruck nur bestätigt und ich wurde von der Motivation und Begeisterung des Teams angesteckt. Ich wurde Teil dieser wilden Truppe, in der jeder sein Bestes gibt und über sich hinauswächst. Das Team agiert als eine Einheit, die sich einander unterstützt und stärkt. Diese enge Bindung trägt entscheidend dazu bei, dass wir uns in herausfordernden Situationen aufeinander verlassen können. Das schätze ich wahrscheinlich am meisten an der Rennschmiede. 

Was genau machst du in der Rennschmiede und was sind deine konkreten Aufgaben? 

Aktuell bin ich dritter Vorstand in der Rennschmiede, d.h. stellvertretende Projektleitung und Schriftführerin. Gemeinsam im Doppelpack mit Caro, unserem ersten Vorstand, bestehen meine Hauptaufgaben in der allgemeinen Organisation des Vereins. Ehrlich gesagt ist es schwierig, die genauen Aufgaben zu definieren, da man quasi für alles, was im und um den Verein herum passiert, verantwortlich ist und überall involviert ist. Dazu gehört einerseits die interne Teamkoordination und -kommunikation, d.h. Abstimmung mit den Teammitgliedern und Teamleitern und andererseits der Austausch mit der Hochschule sowie Sponsoren. Wenn es also übergreifende Probleme gibt, sind wir verantwortlich, entsprechende Lösungen zu finden. In meiner Rolle als Schriftführerin bin ich zusätzlich für die Protokollierung unserer Meetings verantwortlich sowie der internen Ablagestruktur. Des Weiteren unterstütze ich ab und zu noch im Bereich Marketing und Social Media aufgrund meiner zweijährigen Erfahrung aus dem Subteam Media und Communication. 

Welche Aufgaben findest du am coolsten/spannendsten und was nervt manchmal?

Puhh… das ist schwierig zu sagen, aber ich denke, das coolste, aber auch nervigste an meiner aktuellen Position als Vorstand ist, dass man in alle Bereiche Einblicke bekommt und somit immer weiß, was gerade abgeht. Das finde ich spannend, weil ich in den vorherigen zwei Saisons als Teammitglied von Media und Communication nie wirkliche Einblicke in die technische Seite bekommen habe und eigentlich gar nicht wusste, wie unglaublich viel hinter dem ganzen Projekt steckt und was unsere Techniker:innen alles leisten und drauf haben – wirklich Respekt! Koordinieren und organisieren hat mir schon immer viel Spaß gemacht, deshalb plane ich sehr gerne Veranstaltungen wie unser Teambuilding, unsere Weihnachtsfeier oder unser anstehendes Rollout im Mai.  

Auf der anderen Seite kann aber genau das auch manchmal echt nervig sein…naja was heißt nervig, sagen wir „stressig“. Denn sobald es irgendwelche Sachen gibt, die nicht nach Plan laufen (wenn es überhaupt einen gibt), müssen wir dafür sorgen, dass trotzdem alles funktioniert, obwohl wir es selbst nicht immer in der Hand haben. Neben Studium und Arbeiten ist es manchmal echt schwer, alles unter einen Hut zu bekommen, gemeinsame Termine zu finden oder Schichtpläne zu füllen, damit wir unseren straffen Zeitplan einhalten können. Auch die vielen wöchentlichen Meetings, die zwar von hoher Bedeutung sind, können manchmal echt zäh sein und sehr lange gehen, vor allem in der Vorbereitungszeit für das Rulesquiz.  

In welche Aufgabenbereiche schaust du sonst gerne rein?  

Auch wenn ich nicht viel Ahnung davon habe, finde ich die technischen Bereiche wirklich interessant. Angefangen von den Konzepten bis hin zur Fertigung konnte ich bereits viel dazu lernen und nähere Einblicke bekommen. Vor allem die Fertigung macht mir Spaß, denn auch ohne viel Expertise in bestimmten Bereichen, kann man trotzdem immer irgendwo und irgendwie unterstützen. Im Endeffekt sind viele Aufgaben wie basteln und egal ob Kleben, Schneiden oder Zeichnen, gemeinsam mit den Teammitgliedern macht die Arbeit immer Spaß und am Ende fühlt es sich auch echt gut an, zu sehen was man geschafft hat und wie das später im Fahrzeug aussehen wird. 

Was war dein bisher schönstes Erlebnis in der Rennschmiede?  

Mein bisher schönstes Erlebnis war definitiv FS Alpe Adria im August 2023, als wir zum allerersten Mal mit unserem E-Auto das Endurance-Rennen durchfahren konnten und dann noch zum krönenden Abschluss am letzten Abend überraschenderweise den 1. Platz in Efficiency gewonnen haben. An diesen Moment erinnere ich mich immer gerne zurück. Aber auch generell das gesamte Event war unvergesslich: von einer extrem chaotischen Anfahrt mit geplatzten Reifen, kaputtem Auspuff und Zollproblemen bis hin zu langen Partynächten mit unseren befreundeten Teams auf dem Event, war wirklich alles dabei. Auf dem Event habe ich das Team nochmal auf eine andere Art und Weise kennengelernt und habe erneut festgestellt: Dieser verrückte Haufen ist zwar echt verrückt, aber auch echt ziemlich cool. 

Gibt es auch etwas, worauf du nicht so gern zurückschaust und wenn ja, was?  

Mitglied und Vorstand der Rennschmiede zu sein, bedeutet alle Höhen und Tiefen mitzuerleben. Gemeinsam als Team versuchen wir die Herausforderungen zu meistern und die gemeinsamen Erfolge zu feiern. An sich gibt es kein bestimmtes Ereignis, an das ich nicht gerne zurückschaue. Es sind, wenn dann stressige Phasen, in denen man selbst überfordert ist und nicht weiß, wie man das alles schaffen soll. Gerade in der Anfangsphase als Vorstand musste ich mich erstmal in die neue Position und Aufgaben einarbeiten. Einen Gesamtüberblick und -verständnis zu erreichen war herausfordernder als erwartet. Natürlich schaut man dann auf die negativeren Phasen und Probleme ungern zurück, aber umso schöner ist es allerdings, im Nachhinein das Erlebte zu reflektieren und die Hürden zusammen gemeistert zu haben. 

Was könnte man deiner Meinung nach in der Rennschmiede noch verbessern?  

Definitiv die Ordnung im Conti. Jeder arbeitet anders und dann ist es echt schwierig, alles aufgeräumt und ordentlich zu halten. Trotzdem sollte sich meiner Meinung nach jeder verantwortlich fühlen, den Müll wegzuräumen, den er verursacht hat…das ist jedoch häufig leider nicht der Fall.  

Zudem denke ich, dass viele Leute echt coole Ideen darüber haben, was man alles in der Rennschmiede verändern kann. Jedoch fehlt hierfür einfach häufig die Zeit. Aber genau das macht doch auch Formula Student aus: Dinge auszuprobieren und zu gucken, was passiert und ob es klappt… und wenn nicht, ja dann probiert man eben etwas Neues aus. Das fehlt leider bei vielen und oft mangelt es aber einfach an der Motivation und Eigeninitiative vieler Mitglieder, was ich sehr schade finde, aber natürlich auch verstehen kann – wir sind ja schließlich alle freiwillig hier und keiner hat unendlich viel Zeit. 

Worauf freust du dich in der kommenden Saison/Zeit am meisten?  

Natürlich auf den ersten Platz in FSG. 😉 

Nein Spaß, ich freue mich darauf, RSP24 das erste Mal fahren zu sehen und im Mai gemeinsam mit dem Team, Sponsoren und Familien das Rollout zu feiern und unser neues Auto zu präsentieren. Als krönenden Abschluss der Saison und auch Ende meiner Mitgliedschaft in der Rennschmiede freue ich mich gemeinsam mit dem Team auf die Events zu fahren, das Beste rauszuholen und die schöne Zeit zu genießen. 

Danke, Marleen!

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